Jeder Mensch ist sich dessen bewusst, was Stress ist, kann stressige Situationen nachempfinden und manövriert sich hin und wieder in solch eine Situation - ob gewollt oder ungewollt.
Das Gute: Wenn man sich dessen bewusst ist, dass man gerade unter Stress steht, sind die Fühler noch in Ordnung. Das Schlechte: Man steht dennoch den Stress aus, anstatt ihn zu vermeiden und sich ein paar Minuten bewusst zu entspannen, um Kraft für die Herausforderungen zu tanken. Gefährlich wird es, sobald man davon überzeugt ist, dass man völlig entspannt ist und der Tatsache nicht ins Auge sieht.
Der Körper und das Gehirn werden immer wieder beansprucht. Grundsätzlich ist das völlig normal und auch nicht ungesund. Wenn allerdings nicht für ausreichend Ruhepausen gesorgt wird und das Gehirn und damit auch der Körper, unter einer ständigen Belastung steht, können schwerwiegende Krankheiten die Folge davon sein.
Leider wird Entspannung auch häufig falsch interpretiert. Wer beispielsweise glaubt, dass ihn Auto fahren, Einkaufen, oder Fernsehen beruhigt, der sollte sich diese Situationen einmal genauer ansehen. Tatsächlich findet in derselben Situation eine ständige nervliche Belastung statt, denn die Reize strömen auf die Nerven ein und meist können all diese Reize vom Hirn in der Kürze der Zeit gar nicht verarbeitet werden.
Wer beispielsweise beim gemütlichen Samstags-Shoppen mit der Freundin in einem Laden Kleidung anprobiert, wird durch die Lautsprecher mit Werbung, Musik und Nachrichten berieselt, sieht tausend verschiedene Artikel, plaudert mit der Begleitung und sieht nebenbei noch eine Situation, die einen selbst gar nicht betrifft. Tausend Kleinigkeiten, die auf das Gehirn einwirken und letztendlich eigentlich Stress verursachen.
Spätestens dann, wenn man feststellt, dass man nach jedem Einkauf völlig ausgelaugt eine Stunde auf dem Sofa liegt und zu nichts fähig ist, oder wenn man einmal das Radio abstellt, weil man den Eindruck gewinnt, der Kopf würde platzen, stellt man vermutlich fest, dass die Reizüberflutung einem nicht gut tut, sondern den Nerven und dem Körper tatsächlich Schaden zufügt.