Häufig geht eine Lebensveränderung damit einher, ein Opfer zu bringen. Wenn man beispielsweise sich einen starken Raucher vor Augen hält, der nun den Entschluss fasst, aus welchen Gründen auch immer, sich das Rauchen abzugewöhnen, ist es für ihn wie ein Opfer, welches er bringen soll, denn schließlich handelt es sich um eine Gewohnheit, welche ihm über viele Jahre hinweg ein treuer Gefährte war.
Der Entschluss, irgendetwas im Leben zu ändern reicht meist nicht aus, um dies auch langfristig zu erhalten. Nicht selten ist nach kurzer Zeit der anfänglich Zauber verflogen und man kann es kaum erwarten, sich wieder eine Zigarette anzustecken. Wenn es uns so schwer fällt, Gewohnheiten zu lassen, sollte man sich vielleicht einmal Gedanken über eine alternative Möglichkeit, mit dem selben Ergebnis machen. Es ist eine Art Opferbringung, eine Gewohnheit abzuschaffen, also könnte man sich ja Gewohnheiten anschaffen.
Natürlich ist das jetzt leichter gesagt, als getan, aber womöglich eine Chance, gerade langfristig einen Erfolg zu erzielen. Wenn man beim Beispiel Rauchen bleiben möchte, wäre es vielleicht sinnvoller und leichter, nicht zu entscheiden, dass man nach dem Aufstehen morgens erst frühestens eine Stunde danach die erste Zigarette raucht, sondern einfacher, wenn man sich angewöhnt, morgens ausgiebig mit einem frisch gepressten Orangensaft und einer ausgewogenen Mahlzeit frühstückt.
Sicherlich mag man auch durch das angewöhnen von Veränderungen im Leben, so seine Hürden zu überwinden haben, aber der psychische Druck, ist erst einmal genommen. Man muss nicht etwas im Leben lassen, sondern man gewöhnt sich etwas an. Dieser kleine Unterschied, mit dem gleichen Resultat, kann eine Menge Erleichterung bringen.
Vergleichbar ist es vielleicht mit einem Kind, dem man verbietet, etwas zu tun, wodurch es noch wesentlich interessierter daran ist. Wenn man dem Kind allerdings etwas zum Spielen gibt, ist es beschäftigt und denkt überhaupt nicht an das Verbot. Stressbewältigung bedeutet nicht nur, Druck zu nehmen, sondern auch sich selbst nicht unter Druck zu setzen.