Stichproben haben gezeigt, dass die Ausprägungen in den Lebensmotiven Rache/Kampf, Körperliche Aktivitäten, Erotik, Status, Macht und Ziel-/Zweckorientierung vermehrt nachlassen. Das Bedürfnis nach diesen Dingen sinkt, was durchaus auch vorteilhaft ist, da auch das Ausleben dieser Motive im Alter eher beschwerlich werden könnte. Das Lebensmotiv Emotionale Ruhe gewinnt dafür im Alter vermehrt an Bedeutung. Auch dies ist auf die persönliche Verfassung zurückzuführen.
Altersbedingt kommt es zu einer Verringerung der körperlichen und geistigen Belastungsfähigkeit. Man muss mit den Einschränkungen zurecht kommen, kann sich häufig nicht mehr so frei bewegen wie früher, ist womöglich auf Hilfe angewiesen und verbringt einen Großteil des Alltags häufig allein. Dass sich das Bedürfnis nach emotionaler Ruhe verstärkt, ist eigentlich positiv für diese Umstände, welche einen im Alter erwarten.
Nicht immer passt sich die Motivstruktur aber den Lebensumständen an. Immer wieder gibt es ältere Menschen, die mit ihrem Leben Schwierigkeiten haben, da ihre Bedürfnisse nicht mit ihren körperlichen und geistigen Möglichkeiten übereinstimmen. Sie werden verbittert, grimmig, oder auch depressiv. Auch hier ist es abhängig von der Motivstruktur, ob sie ihren Missmut mit sich allein austragen, oder an anderen Menschen auslassen.
Um auch im Alter ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen, sollte man sich frühzeitig mit seinen Lebensmotiven auseinandersetzen und Möglichkeiten finden, den Umständen angepasst auch im Alter diese ausleben zu können. Funktionen in der Familie, das Engagement in Vereinen oder die Teilnahme an Seniorenprogrammen kann unter Umständen zu mehr Zufriedenheit führen.
Letzte Aktualisierung am 26.10.2011.