Gerade Menschen, welche einem am Herzen liegen, sind die häufigsten Opfer von Überzeugungs- und Manipulationsarbeiten, da es einem wichtig ist, dass ihnen Gutes widerfährt. Etwas, was man als gänzlich nützlich empfindet, einem im Leben ein wichtiger Begleiter ist, oder zur Lebensweise gehört, weil es sich als vorteilhaft erwiesen hat, kann schnell zum Lehrmaterial werden und anderen Menschen aufgedrängt werden. Dass dies natürlich zu gegenseitigen Unstimmigkeiten führen kann, weil diese womöglich mit ihrer Motivation gänzlich zufrieden sind, ist völlig logisch.
Man wird sich bei weniger drastischen Unterschieden in den Ausprägungen der Motive durchaus zurückhalten können, vielleicht kein Verständnis für den anderen haben, allerdings nicht den beinahe automatisch veräußerlichten Drang spüren, sich einzumischen. Allerdings sieht die Sache schon anders aus, wenn die Ausprägungen sich stark voneinander unterscheiden.
Menschen mit starker Neigung zur Neugier, dem Drang sich weiterzubilden, Dinge zu erfahren und Lehren auf den Grund zu gehen, versuchen vielleicht einen positiven Einfluss auf permanent lernfaule Menschen zu nehmen. Es kann sogar sein, dass Kinder in der Schule vom Lehrer dazu animiert werden, dass sie Mitschülern das Lernen schmackhaft machen.
Grundsätzlich ist das manipulative Wirken eine Eingriff in die Persönlichkeit des anderen. Es führt zu fortlaufenden Missverständnissen und kann bewirken, dass man sich distanziert. Daher ist es wichtig, einen gewissen Abstand zu den Geschehen zu bekommen, um dem Blickwinkel eine weitere Sicht zu gewähren.
Durch Selbsterkenntnis und das Reflektieren der eigenen Person, aber auch die bewusste Betrachtung der Fremdwahrnehmung gelingt es einem, die Dinge unbewertet für einen kurzen Moment vor Augen zu halten. Sich selbst treu bleiben, aber andersdenkende Menschen voll und ganz akzeptieren, ist nicht einfach, aber möglich und äußerst hilfreich.
Letzte Aktualisierung am 09.06.2011.