Jeder kennt vermutlich die Situation, wenn man abends nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt, die Kinder toben, man hungrig darauf wartet, dass das Essen endlich fertig wird und dann ein Missgeschick eines anderen das Fass zum Überlaufen bringt. Vielleicht fällt dem Kind ein neu gekauftes Glas auf den Boden, der Partner lässt die Schuhe wieder im Weg stehen, der Tank des Autos ist wieder mal leer, weil der Fahrer zuvor vergessen hat zu tanken, oder das Essen, auf welches man sehnlichst gewartet hat ist versalzen. Es gibt tausend Kleinigkeiten, die dafür verantwortlich sein können, dass man sich scheinbar plötzlich nicht mehr beherrschen kann und die aufgelaufenen Geschehen des Tages zum Ausbruch führen. Wenn dann derjenige, welcher gerade das Opfer der eigenen schlechten Stimmung wird, zusätzlich auf diese Überreaktion einsteigt, ist ein Streit vorprogrammiert.
Letztlich ändert dieser nichts an der Situation und hilft kaum dabei, eine Lösung für ein Problem herbeizuführen. Im Gegenteil, man mag sich gegenseitig hochschaukeln, die Argumente werden mit der Zeit immer haltloser und am Ende geht man mit beidseitig schlechtem Gefühl auseinander.
Um solche Momente zu verhindern hilft es, wenn man die eigene Situation klar formuliert und so dem Partner ermöglicht, Verständnis aufzubringen. Man wird so am ehesten eine Lösung finden und in Zukunft vielleicht solche Situationen gänzlich verhindern können, wenn man sich auf Signale oder Ausweichlösungen einigt. Beispielsweise könnten Partner vereinbaren, dass man sich gemeinsam abspricht, noch bevor man nach Hause kommt, wenn einer sehr gestresst ist, damit der entspanntere sich ums Essen und die Kinder kümmert, oder man mag sich durch Sport abreagieren.
Vielleicht bemüht man sich, künftig die Schuhe ins Regal zu räumen und das Auto immer zu tanken oder man spannt ältere Kinder in solchen Momenten mit ein, damit diese mit den Kleineren eine Weile in den Garten oder ins Kinderzimmer gehen und so die Eltern die Chance bekommen, sich kurz zu entspannen.
Letzte Aktualisierung am 14.06.2011.