So manches mal mag man sich selbst dabei ertappen, dass man aus irgendeiner Situation heraus eher unvernünftig reagiert hat, vielleicht auch in diesem Moment ungewöhnlich angespannt war. Man möchte sich davor bewahren verletzt, beleidigt oder ausgeschlossen zu werden, Bedürfnisse bei welchen sich der Urmensch einschaltet. Dieser ist eine Mischung aus unseren Werten, Zielen und Motiven und stets damit beschäftigt, diese zu bewahren und ihnen gerecht zu werden.
Da der Urmensch stets darauf bedacht ist, einen selbst zu schützen, allerdings nicht über einen Verstand verfügt, der auch eine sinnvolle, effektive und logische Reaktion unterstützen würde, ist es wesentlich nützlicher, sich der eigenen Person und aller mitwirkenden Faktoren bewusst zu sein und sich so die Kräfte zu Nutzen zu machen, statt den Urmensch zu ignorieren oder zu verdrängen. Die Präsenz anzuzweifeln oder zu ignorieren kann allenfalls dazu führen, dass der Urmensch in Situationen durchkommt, in denen man nicht mehr bewusst reagiert, sondern der emotionalen Verfassung ausgeliefert ist.
Durch das Bewusstsein darüber, dass nicht ausschließlich der Verstand agiert, egal in welcher Hinsicht, sondern auch Motive und der Urmensch in allen Punkten mit einfließen, hilft einerseits dabei, diese daraus gewonnenen Kräfte sinnvoll und kontrolliert einzusetzen und ist zum anderen dabei hilfreich, mit einer eher gelassenen und akzeptierenden Sichtweise Verhaltensweisen von anderen Menschen anzunehmen. Es ist längst kein Geheimnis, dass so manche Dinge lieber nicht so ernst genommen werden sollten, da nicht immer alles so gemeint ist, wie es rübergebracht wird. Allerdings mag das Wissen allein einen nicht dazu bringen, auch diesen Unterschied für sich anzunehmen, vor allem nicht, wenn Worte beispielsweise einen verletzen. Mit dem Wissen über den Urmensch kann man aber dennoch eine etwas entspanntere Sichtweise gelangen und weiß, dass manchmal einfach der Urmensch des anderen einen Angriff wagt, wo keiner notwendig gewesen wäre.
Wichtig ist, dass man sich darüber im Klaren ist, nicht sich selbst und auch sonst keinen verändern zu wollen, denn dieser Druck würde sich nur in Form von Gegendruck wehren, sondern dass es um die Akzeptanz und Annahme geht.
Letzte Aktualisierung am 14.06.2011.