Wenn ein Mensch nur gering im Lebensmotiv Essen ausgeprägt ist, dann bezieht sich das auf die Quantität, da Essen ein menschliches Grundbedürfnis ist. Für diese ist es kaum reizvoll, viel zu essen, es ist ihnen wichtiger, sich gesund und fit zu fühlen. Wesentlich einfacher und schneller machen sie Diäten, denn der Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel, oder eine Mahlzeit belastet sie nicht. Sie schreiben dies ihrer Willensstärke zu.
Ihnen käme es nicht in Sinn, einfach nur um des Essens willen, etwas zu sich zu nehmen. Sie sehen primär den Nutzen darin, keinen Hunger zu haben. Auch irgendwelche „Fressattacken" kennen sie nicht, da sie darauf achten, möglichst gesund zu essen. Obst und Gemüse ziehen sie beispielsweise einer fettigen Mahlzeit eher vor. Für sie steht ihre Gesundheit im Vordergrund und dieses Wohlergehen fördern sie durch die bewusste Ernährung gesunder und reichhaltiger Kost. Außerdem sind sie längst nicht für alles zu haben. Es ist ihnen bewusst, dass sie sehr stark ausselektieren, was sie essen und was sie des Geschmackes wegen komplett aus ihrem Ernährungsplan streichen.
Für sie sind Menschen mit starker Essensorientierung schlicht und ergreifend unbeherrscht, was die Ernährung betrifft. Sie geben sich ihrer Willensschwäche hin, essen unkontrolliert und grundlos. Es scheint bei ihnen in einer regelrechten Sucht auszuarten. Ihnen scheint nicht der Nutzen von Wichtigkeit zu sein, sondern der Genuss, dem sie sich hingeben. Sie möchten damit in erster Linie nicht den Hunger stillen und für die nötige Energie des Körpers sorgen.
Mit ihrem Essverhalten verschwenden sie sowohl die Nahrung, als auch Zeit. Es ist schließlich nicht nötig, stundenlang in der Küche zu stehen oder am Esstisch zu sitzen, nur um satt zu werden. Auch häufige Mahlzeiten, wie ausgiebiges Frühstück, Mittagessen, Abendessen und zwischendrin einen Snack in Verbindung mit unwichtigen, aber ausführlichen Gesprächen, müssten nach Ansicht gering essenorientierter Menschen absolut nicht sein.
Letzte Aktualisierung am 14.06.2011.