Zweifellos, Männer und Frauen sind in vielen Punkten sehr unterschiedlich und gegenseitiges Unverständnis ist alltäglich. Zwar gibt es immer Ausnahmen, aber viele scheinbar typisch männliche oder typisch weibliche Eigenschaften, sind keinem Klischee zuzuordnen, sondern Ergebnisse von statistischen und wissenschaftlichen Untersuchungen. Dass trotz der Unterschiede und des teilweise mangelnden Verständnis für den anderen dennoch eine Menge Beziehungen von der hohen Scheidungsrate ausgeschlossen sind beweist allerdings, dass diese Dissonanz keineswegs der einzige Grund sein kann. Zumindest in vielen glücklichen Beziehungen scheinen Unterschiede oder Missverständnisse positiv gemeistert zu werden.
Sicherlich spielt auch die Gesetzeslage und die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen im vergangenen Jahrhundert eine Große Rolle, wenn die klar ersichtliche Steigerung der Scheidungsrate begründet werden soll. Dass eine Scheidung nicht mehr bedeutet, aus dem sozialen Umfeld verstoßen zu werden, dass Frauen heute häufig ihre eigene Existenz sichern können und nicht mehr vom Mann abhängig sind, dass die Frauen heute wesentlich emanzipierter sind und selbstbewusst im Leben stehen und dass Scheidungen längst nicht mehr aus der gesellschaftlichen Norm fällt, sind alles Punkte, die eine Trennung vom Partner begünstigen, wenn man dies für notwendig hält.
Während früher viele Ehen aufrecht gehalten wurden, obwohl sie längst nur noch zu einer Lebensgemeinschaft wurden, oder sogar zum Leid eines oder beider Partner ausgehalten wurde, ist die Scheidung einer Ehe heute eine beinahe alltägliche Angelegenheit. Dies gibt einem natürlich einerseits die Möglichkeit, sich nicht mehr durch eine Ehe quälen zu müssen, ist aber auch mit vielen Einbußen verbunden und mag in manchen Fällen sogar die Entscheidung sowohl für, als auch gegen eine Ehe zu leichtfertig treffen.
Verhinderbar wären sicher einige Trennungen, wenn man anhand der Lebensmotive die gemeinsamen Stärken und Schwächen erkennen würde und zum Nutzen der Partnerschaft werden ließe.
Letzte Aktualisierung am 09.09.2011.