Ähnlich verständnislos und somit konfliktfördernd mag es sein, wenn ein älterer, traditioneller und prinzipientreuer Herr in einem Wohnhaus lebt, in welchem auch ein besonders lebenslustiger, sportlich aktiver, allerdings an Regeln eher uninteressierter Junggeselle wohnhaft ist. Wenn nicht am richtigen Tag die Straße gekehrt oder die Treppe geputzt wird, zu später Stunde noch Musik zu hören ist, oder ständig wechselnde Damen zu Besuch sind, mag dies abstoßend auf den traditionsbewussten Herren wirken. Umgekehrt mag der Junggeselle sich vielleicht fragen, wann dieser Nachbar die Freude am Leben verloren hat und es nicht nachvollziehen können, dass man sich von irgendwelchen Regeln einschränken lässt, wenn diese nicht absolut lebensnotwendig sind.
Würde ein sehr emotionsgeladener und ängstlicher Mensch auf einen totalen Draufgänger stoßen, womöglich sogar diesen im näheren Umfeld erleben und eine persönliche Bindung zu diesem haben, könnte das zu ständigen Kränkungen auf der einen Seite und innerlicher Wut gegenüber dem Angsthasen auf der anderen Seite führen, da der eine sich nicht einschränken möchte, während der andere vor lauter Sorge ständig um das Leben des Draufgängers bangt.
Indem man sich gegenseitig offen begegnet und zueinander Vertrauen aufbaut, unterschiedliche Denk- und Lebensweisen akzeptiert, ohne sich selbst dabei eingeschränkt zu fühlen und individuell erkennt, worunter der Gegenüber Offenheit und Vertrauen versteht und wie sich dies äußert, wir man durchaus in der Lage sein, sowohl konfliktfrei Gespräche zu führen, als auch miteinander im Alltag umzugehen.
Letzte Aktualisierung am 09.06.2011.