Wenn die Ausprägung des Status-Motivs besonders hoch ist, streben sie nach einer hohen Stellung in der Umwelt. Sie erwarten Respekt von ihren Mitmenschen und fühlen sich besonders gut, wenn sie bevorzugt behandelt werden.
Das Bedürfnis nach Status besteht unabhängig von der beruflichen Position oder vorhandenem Reichtum. Ganz gleich, welche Stellung sie sich erarbeitet haben, sie tun alles notwendige, um ihren Respekt und die Hochachtung ihnen gegenüber zu erhalten. Oftmals bleibt es beim „Schein" den sie mit auffallenden Autos, teurem Schmuck oder materiellen Dingen von namhaften Marken darstellen. Auch eine junge Frau an der Seite eines Mannes, der schon in die Jahre gekommen ist, eine Vielzahl an Ehefrauen in der Vergangenheit, oder typische Luxusgüter und Statussymbole wie Häuser, Angestellte im privaten Gelände, teure Autos oder Yachten, werden angestrebt.
Es ist ihnen weniger wichtig, einen Status tatsächlich zu verdienen. Sie möchten von der Außenwelt als wichtig und Respekt-Person wahrgenommen werden. Sie wünschen eine bevorzugte Behandlung, etwa durch einen näheren Parkplatz an der Arbeitsstelle, der reserviert wird, das gemeinsame Essen mit dem Chef oder Einblick in wichtigere firmeninterne Angelegenheiten.
Wenn sie sich auf einen Job bewerben, dann spielt die Bekanntheit der Firma eine wichtige Rolle. Oft merken Menschen, die dem verdienten Status ein Stück näher kommen möchten erst später, dass sie einen Job ausführen, der keiner besonderen Stellung gleichkommt. Auch in einem Konzern aufzusteigen, erweist sich öfters als langwierigeres Unterfangen, als vielleicht vorher gehofft.
Nur sehr wenige Menschen, die einen hohen Status in der Gesellschaft erhalten möchten, entwickeln auch ein hohes Anspruchsdenken.
Wenn ein Mensch mit einer starken Ausprägung in diesem Lebensmotiv nicht die gewünschte Anerkennung zu spüren bekommt, kann es sein, dass das als Beleidigung verstanden wird.
Auf die Außenwelt wirken diese Menschen meist besonders arrogant und werden als Snob abgestempelt.
Die Menschen, die eine schwache Ausprägung des Lebensmotivs Status haben, machen sich aus typischen Statussymbolen und ausgewählten, anscheinend wichtigen Menschen wenig. Sie trachten nicht nach einem besonderen Status im Umfeld und erkennen auch in Menschen allgemein den individuellen Wert.
Sie halten wesentlich mehr von Leistung, als von einem gewahrten Schein. Selbst erscheinen sie eher gewöhnlich, unauffällig und scheinen zur mittelständischen oder gar unteren Klasse zu gehören.
Womöglich kleiden sie sich bewusst stillos und fahren ein altes Auto, um unauffällig zu bleiben, selbst wenn sie einen hoch angesehenen Beruf ausüben und viel Geld haben. Manche mögen sich auch für ihre Arbeit nicht verkleiden wollen, lehnen Anzug und Krawatte ab und kleiden sich legere.
Es wäre sehr gut denkbar, dass einem Mitarbeiter, der eine höhere Ausprägung im Status-Motiv hat, nicht der gewünschte Respekt entgegengebracht wird, da das Verständnis für dieses Bedürfnis fehlt. Auch mögen Menschen mit geringer Ausprägung im Status-Motiv die Gegenseite lächerlich finden und sich über sie lustig machen.
Eine bevorzugte Behandlung wünschen sie nicht. Sie würden auch für einen Aufstieg in der Karriere keine Aktionen starten, wie förderliche Bekanntschaften anzusteuern. Da sie selbst nicht einsehen, weshalb irgendjemand etwas besseres sein sollte, als jemand anderes, ist es durchaus möglich, dass sich Menschen, die sich nichts aus Status machen, unter ihrem Wert verkaufen.
Ihnen ist es gleichgültig, welche Meinung andere Menschen von ihnen haben, vor allem Menschen, die sie nicht kennen. Da Status ihnen gänzlich egal ist, bemerken sie womöglich auch nicht, wenn jemand ein neues Auto oder einen teuren Anzug trägt.
Zwischen statusorientierten und nicht-statusorientierten Menschen, ist ein großes gegenseitiges Unverständnis vorprogrammiert. Während der unauffällige Zeitgenosse, der sich aus Status nichts macht den Eindruck hinterlässt, weder Geschmack, noch Stil zu haben und allgemein eher unwichtig wirkt, wird der Statusorientierte unreif und elitär eingestuft.
Das Lebensmotiv Status kann sowohl stark, als auch schwach ausgeprägt sein und wirkt sich auf das gesamte Verhalten des Menschen je nach Ausprägung anders aus. Mit den Ausführungen der verschiedenen Ausprägungen ist ein erster grober Eindruck möglich und eine individuelle Bewertung der eigenen Person.
Bei Menschen mit hoher Ausprägung des Lebensmotivs Status kann eine Bevorzugung des besseren festgestellt werden. Auf Reisen mag man lieber in einem 5-Sterne Hotel einchecken, als in einem 3-Sterne Hotel, wenn die Möglichkeit besteht, dazwischen zu wählen.
Man trachtet danach, irgendetwas besonderes im Leben zu erreichen.
Mit Prestige, Markenprodukten, teuren Wertgegenständen und einem möglichst angesehenen Bekanntenkreis stellt sich der Mensch mit hoher Affinität zum Status dar.
Wenn zwischen einem großen oder einem kleinen Haus, einem Kleinwagen oder einer Limousine oder zwischen teurer und billiger Kleidung gewählt werden kann, wird das teurere, größere oder bessere angestrebt.
Für Menschen mit geringer Ausprägung des Status-Motivs ist es wichtig, möglichst unauffällig zu sein. Sie zeigen nicht, was sie haben und haben nicht den Wunsch, als etwas besonderes wahrgenommen zu werden.
Ob jemand einen Titel hat, mit Reichtum gesegnet ist, oder andere Statussymbole zu präsentieren hat, beeindruckt den Menschen mit geringer Affinität zum Status nicht im Mindesten.
Sie empfinden es nicht als Glück, wenn sie Geld oder irgendwelche teuren Dinge haben. Auch ohne Luxus fühlen sie sich wohl und zufrieden.
Auf Statussymbole gänzlich zu verzichten, würde das Leben dieser Menschen nicht sonderlich beeinträchtigen.
Es ist durchaus möglich, dass man sich selbst nicht nur in einer dieser Richtungen einordnen kann. Vielleicht treffen Aussagen der unterschiedlichen Ausprägungen auf einen zu und es ist eine der beiden Tendenzen häufiger zutreffend. Aber auch eine neutrale Ausprägung dieses Lebensmotivs kann auf einen zutreffen.
Sich selbst genau zu bewerten, wird nicht möglich sein, dafür bietet sich der Reiss Profile Test an.
Letzte Aktualisierung am 07.06.2021.