Wie der Name bereits aussagt, haben Menschen einen starken Bewegungsdrang, wenn ihre Ausprägung im Lebensmotiv Körperliche Aktivität stark ist. Sie bevorzugen es, denn Alltag mit viel Bewegung und Sport zu bestreiten und fühlen sich dadurch wesentlich vitaler, stärker und leistungsfähiger. Diese positive Verstärkung des eigenen Befindens wirkt sich natürlich auch auf alle alltäglichen Verpflichtungen aus. Sie sind gerne bereit, an ihre Grenzen zu gelangen, nehmen sportliche Herausforderungen an und kommen gerne ins Schwitzen.
In Kombination mit einer hohen Ausprägung des Teamorientierung-Motivs, kann bevorzugt der Sport gemeinsam mit einem Freund oder in einer Gruppe ausgelebt werden, während Menschen lieber allein Sport treiben, wenn kaum eine besondere Affinität zur Teamorientierung besteht.
Sollte der Wunsch, in einer Gruppe Sport zu treiben unerfüllt bleiben, ist es durchaus möglich, dass Sport allgemein abgelehnt wird, was sich negativ auf die Gesundheit und Motivation auswirken könnte.
Man kann bei Kindern häufig beobachten, dass diese im Alltag von PC, Fernseher und technischer Spielgeräte wesentlich weniger Bewegung im Alltag haben. Oft kommt es dann zu Problemen in der Schule, wenn sie sich dort konzentrieren sollen und über mehrere Stunden hinweg sitzen müssen. Diese Kinder werden als hyperaktiv abgestempelt und müssen früher oder später bei einem Arzt oder Psychologen vorsprechen, weil die Eltern sich nicht mehr zu helfen wissen. Es wird ihnen dadurch suggeriert, sie hätten ein Problem.
Wenn sie eine starke Ausprägung im Lebensmotiv Körperliche Aktivität haben, kann aber der einzige Grund an der mangelnden Bewegung liegen und es wäre schnell gelöst, wenn sie körperlich mehr gefördert würden.
Auch Erwachsene leiden darunter, wenn sie trotz starker Ausprägung dieses Motivs zu wenig Bewegung haben, ganz gleich ob dies krankheitsbedingt oder wegen mangelnder Zeit nicht möglich ist. Es führt zu psychischen und physischen Problemen. Sie fühlen sich unruhig, haben womöglich mit Rückenschmerzen und Verspannungen zu kämpfen und sind anfälliger für Krankheiten.
Auf einem bequemen Sessel sitzen, ein Buch lesen und entspannen, oder mit einem Glas Wein einen entspannten Abend auf dem Sofa verbringen, das könnten Beschreibungen von Menschen sein, die mit schwacher Ausprägung im Lebensmotiv Körperliche Aktivität, die Bewegung möglichst vermeiden. Oft sind es Kleinigkeiten, wie der Gang zum Bäcker, oder der Fahrstuhl in einem Einkaufszentrum, bei denen diese Menschen bevorzugt sich auf den Aufzug oder das Auto verlassen, statt mit dem Fahrrad zu fahren, Treppen zu steigen oder zu Fuß einzukaufen. Dinge, welche sich sehr förderlich auswirken würde, wenn man diese durch körperliche Bewegung ersetzt.
Egal ob man selbst körperlich sehr aktiv ist und gerne Sport treibt, oder eher zu Bequemlichkeit neigt, ohne ausreichend Bewegung werden die Muskeln schlapp, welche eine sehr wichtige Funktion übernehmen, wenn es um die Bewegungsfreiheit geht. Langzeitlich kann es im schlimmsten Fall sogar anstrengend werden, überhaupt den Arm zu heben oder sich in der Wohnung zu bewegen. Damit wird ein Großteil der persönlichen Freiheit eingeschränkt.
Natürlich ist es abzuraten, dass ein Mensch, der in seinem Leben wenig Aktivität zeigt, plötzlich einen Marathonlauf starten möchte. Es würden das Durchhaltevermögen und die physische Ausdauer fehlen und durch das Scheitern womöglich zu weiterem Unmut führen.
Auch haben Menschen, mit einer schwachen Ausprägung in diesem Motiv oft Probleme, wenn sie viel Sport treiben. Sie neigen vermehrt zu Verletzungen, auch wenn sie viel und regelmäßig trainieren.
Menschen, mit geringer Ausprägung in diesem Lebensmotiv arbeiten bevorzugt im Büro, sitzen häufiger und fühlen sich in entspannten Ruhepausen besonders Wohl. Meist bewegen sie sich langsamer und beschwerlicher als aktive Menschen und neigen zu Übergewicht.
Vielleicht kann man sich zu mehr Bewegung motivieren, wenn man diese mit anderen Dingen verbindet, die einen interessieren. Ein Spaziergang mit einem Freund, eine Radtour an einen See, oder eine Wanderung in der Natur könnten vielleicht ein Ansporn sein.
Aktive und bequeme Menschen haben gegenseitig wenig Verständnis füreinander. Aktive Menschen werden als nutzlos erachtet und bequeme Menschen gelten als faul, schlapp und leistungsunfähig.
Mit einigen Ansätzen ist es einem sehr gut möglich, sich selbst den verschiedenen Lebensmotiven und der eigenen Ausprägung darin einzuordnen. Die verschiedenen Ausführungen beschreiben die starke und die schwache Ausprägung im Lebensmotiv Körperliche Aktivität.
Wenn ein Mensch stark im Lebensmotiv Körperliche Aktivität ausgeprägt ist, gilt Sport als Bestandteil des Lebens. Man fühlt sich gut, wenn man an die eigenen Grenzen gelangt und die Ausdauer und Fähigkeiten verbessert.
Sport wird als Ausgleich zum Alltag empfunden, mag sogar eine entspannende Wirkung nehmen und bietet für manche die einzige Zeit der Ruhe, oder auch der ungestörten Gemeinschaft mit Freunden.
Wenn die Bewegung eingeschränkt ist, etwa da man eine Zeitlang körperlich oder zeitlich nicht die Möglichkeit hat Sport zu treiben, wird damit ein wichtiger Teil des Lebens eingeschränkt und sie fühlen sich dabei unwohl.
Sport im Fernseher zu sehen ist für sie uninteressant, wenn sie stattdessen selbst Sport treiben können.
Wenn die Ausprägung des Lebensmotivs Körperliche Aktivität schwach ausgeprägt ist, ist Sport keinesfalls für das Wohlbefinden verantwortlich. Im Gegenteil, es wird Entspannung dem Sport vorgezogen.
Es kann sein, dass sie sich gerne bewegen, allerdings bringen sie Bewegung nicht mit Leistung und Zeitdruck in Verbindung und halten nichts von solchen Antrieben.
Es ist den bequemen Menschen allgemein bekannt, dass Bewegung ihnen gut tun würde und sie sich wesentlich wohler fühlen könnten, wenn sie aktiver wären. Allerdings mangelt es an der Ausführung, da ihnen dazu die Motivation fehlt.
Im Sitzen oder Liegen fühlen sie sich besonders wohl.
Meist ist man nicht ausschließlich stark oder schwach in einem Lebensmotiv ausgeprägt. Es kommt eher zu einer Tendenz, die eine grundsätzliche Affinität zur körperlichen Aktivität oder ein wesentlich stärkeres Bedürfnis nach Bequemlichkeit anzeigen kann. Man wird sich mit den Ausführungen grob einschätzen können.
Mit dem Reiss Profile Test sind konkrete Auswertungen mit entsprechenden Profilbeschreibungen möglich.
Letzte Aktualisierung am 07.06.2021.