Es spielt keine Rolle, ob man stark oder schwach beziehungsorientiert ist, wenn es darum geht zu hinterfragen, welche Situationen einem besonders gut tun, was einen belastet, was man sich wünschen würde und ob man das Zusammenspiel aus persönlichem Freiraum und dem Zusammensein mit Freunden oder der Familie, als ausgeglichen bewerten würde.
Selbst wenn man sich vor allen möglichen Situationen drückt, in welchen man mit anderen Menschen in Kontakt kommt und bevorzugt allein ist, gibt es Momente oder auch Menschen, die einem im Leben wichtig sind. Genauso ist dies auch bei beziehungsorientierten Menschen. Wenn man ständig von anderen umgeben ist und scheinbar keine Sekunde für sich selbst hat, kann einem das zu viel werden, auch wenn man grundsätzlich die Gemeinschaft sucht.
Der Ausgleich sollte geschaffen werden, damit man sich weder im einen, noch im anderen Extrem wiederfindet und dies schließlich als belastende empfindet. Die Gemeinschaft ist ebenso wertvoll, wie die Ruhe und das Alleinsein. In welche Richtung die persönliche Ausprägung im Beziehungsmotiv tendiert, wird mit der grundsätzlichen Feststellung ersichtlich, ob man es als unangenehmer empfindet, zu wenig Zeit mit anderen verbringen zu können, oder ob es einem davor graut, zu viel allein zu sein.
Wenn man eine Tendenz in eine Richtung bemerkt und man sich scheinbar keinen Freiraum schaffen kann oder die Nähe und Geborgenheit nach persönlichem Empfinden fehlt, steht die Überlegung an, wie man die Balance in diesem Bereich herstellen kann. Welche Veränderungen können dafür sorgen, dass man sich mehr Zeit für sich selbst nehmen kann? Ist eine Absprache mit dem Partner, den Kindern oder mit Freunden hilfreich? Sollte ein bestimmter Zeitpunkt festgelegt werden, welcher nur einem selbst gehört? Wodurch ist es möglich, sich abzugrenzen? Und im umgekehrten Fall, welche Beziehungen würde man gern verstärkter pflegen und wodurch ist es möglich, mehr Zeit unter Menschen zu verbringen?
Letzte Aktualisierung am 16.06.2011.