Die starke Ausprägung des Lebensmotivs Anerkennung kann dazu führen, dass ein sehr eingeschränktes Selbstbewusstsein vorliegt und das Selbstwertgefühl nur dadurch positiv verstärkt wird, wenn die Umwelt dies mit Anerkennung, Zugehörigkeit und Lob ermöglicht. Wenn Kritik geäußert wird, machen sich Menschen mit dieser starken Ausprägung oft sehr lange Gedanken und reagieren besonders sensibel.
Da der Druck, möglichst perfekte Leistungen zu erbringen stark vorhanden ist, kann es eher zu Prüfungsängsten kommen. Auch im Beruf ist eine Überforderung schneller erreicht, wenn das notwendige Lob fehlt. Um schneller an Anerkennung zu gelangen, kann es dabei auch sein, dass sich Menschen mit starker Ausprägung des Anerkennungs-Motivs lieber an geringfügigere und einfachere Tätigkeiten heran wagen.
In unbekannten Situationen sind die nach Anerkennung trachtenden Menschen eher geneigt, sich unauffällig zu benehmen, um keine schiefen Blicke zu provozieren oder sich lächerlich zu machen.
Da nicht immer die Umwelt einen lobt, kommt es häufiger zu Stimmungsschwankungen oder Depressionen.
Es mangelt Menschen mit dieser starken Ausprägung an einem gesunden Selbstwertgefühl. Um dieses zu verbessern, ist die Hilfe von Außen notwendig.
Es kann unglaublich viel Kraft kosten, wenn Menschen mit dieser starken Tendenz zum Lebensmotiv Anerkennung in der Öffentlichkeit stehen. Einerseits natürlich immer besonders gestärkt und guter Laune, wenn ihre Arbeit ausgezeichnet, anerkannt und gelobt wird, kann dieses Gefühl schnell ins Gegenteil umkehren, etwa wenn eine Kritik geäußert wird. Diese kann zu einer emotionalen Müdigkeit führen und schlägt auf die psychische Verfassung.
Es ist nun mal unmöglich, dass man immer und überall mit Anerkennung rechnen könnte. Um daher einen guten Mittelweg zu finden und für sich selbst ein gutes Grundgefühl zu erlangen, ist es durchaus sinnvoll, eine Herausforderung in mehrere Teilschritte zu gliedern und Ziele zu setzen, die schnell erreichbar sind. Womöglich ist auch eine Unterstützung durch einen Coach von Vorteil.
Menschen mit einer schwachen Ausprägung des Lebensmotivs Anerkennung sind völlig unbeeindruckt von Lob und Anerkennung. Ihnen ist es egal, ob jemand etwas gut findet, oder kritisiert.
Besonders Kritik von Menschen, die für Menschen mit solcher schwachen Ausprägung unwichtig erscheinen, stoßen auf die Resonanz der Gleichgültigkeit.
Misserfolge und Rückschläge werden in kurzer Zeit ignoriert und neue Wege ergeben sich. Der scheinbar ständige Begleiter Optimismus und das beharrliche Einsetzen der eigenen Initiative unterstützen das Vorgehen, ganz gleich wie viel Erfolg voraus geht. Menschen, welche eine stärkere Ausprägung des Lebensmotivs Anerkennung haben, würden die Menschen mit besonders schwacher Ausprägung vermutlich als arrogant bezeichnen.
Die Selbstsicherheit und Unberührtheit strotzt regelrecht aus diesen Menschen. Dies kann auch in Faulheit umschlagen. Lieber gehen sie das Risiko einer schlechten Note in einer Prüfung ein, als dafür stundenlang und intensiv zu büffeln.
Es kann durchaus sein, dass in einem Gespräch man den Eindruck gewinnt, der Mensch mit besonders schwacher Ausprägung des Motivs würde überhaupt nicht zuhören, wäre abwesend und scheint sich für nichts sonderlich stark zu interessieren.
Allerdings können diese Menschen auch eine Bereicherung in einem Unternehmen sein, denn durch die unbeschwerte Hinnahme von Misserfolgen und Fehlern, strahlen sie eine immense Motivation aus.
Aus Fehlern lernen oder Kritiken ernsthaft annehmen und darüber nachdenken, ist dem Menschen mit der extrem schwachen Ausprägung des Anerkennungs-Motivs eher zuwider, aber sollte eine konstruktive Kritik ihn erreichen, ist das zumindest eine Beachtung Wert.
Immer darauf bedacht, nach vorne zu schauen, lassen sie sich nicht demotivieren und ärgern sich nicht besonders über Misserfolge. Es kann sogar sein, dass ihnen Anerkennung von außen zu viel wird, aufgrund seiner Tendenz.
Der Sympathiefaktor zwischen den Menschen mit starker Ausprägung des Motivs Anerkennung und Menschen, die besonders schwach in diesem Motiv ihre Ausprägung haben, ist eher gering. Der selbstsichere Mensch geht davon aus, dass der unsichere Mensch sich in erster Linie selbst im Weg steht und sein eigener Feind ist und unsichere Menschen halten den selbstsicheren Menschen vor, sie seien zu „glatt".
Nicht alles ist schwarz/weiß, aber in diesem Fall werden die beiden Extreme der Tendenzen, zum starken Anerkennungsbedürfnis und besonders schwachen Bedürfnis der Anerkennung aufgezeigt. Um sich selbst einordnen zu können, werden die Ansätze helfen. Die Punkte, welche auf einen selbst zutreffend sind, gehören jeweils dem einen Extrem an und lässt erschließen, dass man sich in dieses einordnen kann.
Wenn ein stark ausgeprägtes Anerkennungs-Motiv vorliegt, ist die Anerkennung besonders wertvoll. Um darauf nicht sonderlich lange warten zu müssen, neigen Menschen mit dieser Ausprägung dazu, sich einfache Aufgaben zu suchen, welche nicht zu viele Mühen machen und schnell umgesetzt werden können.
Komplizierte Dinge werden möglichst gemieden. Sollte etwas fehlschlagen, ist diese Angelegenheit schon einmal uninteressant. Diese Affinität sorgt für mangelndes Selbstvertrauen und mangelnde Energie, bei nicht sofort lösbaren Problemen.
Dinge, welche sich als gut funktionierend erwiesen haben, rutschen in der Priorität schnell hinauf, während Angelegenheiten, die keinen Erfolg versprechen, gemieden werden.
Bei anstehenden Prüfungen oder Präsentationen, ist das Lernverhalten sehr intensiv und langwierig. Die Vorbereitungen werden sehr bewusst und genau durchgeführt.
Menschen mit einer besonders schwachen Ausprägung des Lebensmotivs Anerkennung, sind äußerst selbstsicher und erkennen ihren Selbstwert.
Steht eine Präsentation oder Prüfung an, wird hierfür spontan gelernt. Viel Zeit ist da sicherlich nicht notwendig und auch kann die Konzentration auf dieses Thema besonders gering sein.
Diese besonders schwache Ausprägung dieses Lebensmotivs führt dazu, dass Menschen in diesem Extrem stets davon überzeugt sind, dass das, was sie anpacken wollen, auch funktioniert. Herausforderungen werden gerne angenommen, um sich letztlich wieder zu beweisen, dass man alles tun kann.
Ungefragte Kritiker werden von diesen Menschen nicht sonderlich beachtet, obwohl diese Menschen durchaus sich selbstkritisch begegnen.
Es werden womöglich nicht alle Punkte eines der Extreme zutreffend sein. Man kann allenfalls herausfinden, ob die Affinität eher in die eine oder andere Richtung geht. Mit einem Reiss Profile Test kann man ausführliche Daten auslesen.
Letzte Aktualisierung am 07.06.2021.