Das Neugiermotiv beeinflusst viele Bereiche, die mit Wissen und Verstehen in Verbindung stehen, selbst wenn sie noch so simpel sind. Ob man mit Fragen einem speziellen Thema auf den Grund gehen möchte, durch experimentierendes Auseinander- und Zusammenbauen die Funktion eines Gerätes verstehen möchte, oder ob es ein intensives, geistreiches Gespräch über Gott und die Welt mit einem ebenso intellektuellen Menschen ist spielt keine Rolle. Wissen anhäufen, Dinge ergründen und Erkenntnisse rund um die Selbstverwirklichung oder Sinnfragen des Lebens können Inhalte sein, welche mit großem Interesse verfolgt werden und wonach der neugiermotivierte Mensch strebt.
Entsprechend der eigenen Neigung, sich scheinbar endlosen und in einander verstrickenden Gedankengängen hinzugeben, sich über intellektuelle und abwechslungsreiche Themen mit einem geistig ebenbürtigen Menschen zu unterhalten und die Fähigkeiten des Geistes auszunutzen, sind die Ansprüche an Mitmenschen auch entsprechend hoch.
Über weniger neugiermotivierte Personen ist daher oft nicht so gut zu sprechen. Sie scheinen mit eingeschränkter Geistesfähigkeit behaftet zu sein, wirken unintelligent, wenn nicht gar dumm und werden somit als langweilig empfunden.
Auch gelten sie als ignorante und eingeschränkte Menschen, da sie es scheinbar gar nicht für nötig halten, ihren Wissensstand aufzubessern und sich weiter zu entwickeln. Dass es Menschen gibt, die nicht mehr wissen möchten, als sie zum Leben benötigen und denen zu viel geistreiche Gedankenveräußerungen womöglich maßlos zu viel werden könnte, ist für neugierorientierte Menschen unverständlich. Man kann ihnen entweder mangelnde Intelligenz, oder die unreflektierte und eingeschränkte Ignoranz gegenüber dem Wissensgut vorwerfen. Für geistig rege Menschen könnte der Umgang mit den neugierunmotivierten Menschen äußerst unangenehm und energieraubend sein.
Letzte Aktualisierung am 10.06.2011.