Manchmal fragt man sich, wo die Zeit eigentlich geblieben ist. Man sitzt stark beschäftigt im Büro, sitzt über Unterlagen und erledigt seine Arbeit und plötzlich wird man aus dieser intensiven Arbeitsweise durch das Klingeln des Telefons heraus gerissen. Erst in diesem Moment stellt man fest, dass es bereits langsam dunkel wird, dass man eigentlich Hunger hat, der Mund ganz trocken ist und draußen auf dem Flur die Mitarbeiter sich von einander verabschieden. Aufgrund einer völlig intensiven Konzentration auf eine Sache, oder durch erhöhten Stress kann man die Wahrnehmung völlig in den Hintergrund drängen. Dann sind bewusst nur sogenannte Warnsignale wahrnehmbar, Töne, Gerüche, Gefühle, Geschmäcker oder Geräusche, die sich ins Bewusstsein drängen, da sie besonders penetrant sind.
Das NLP-Modell aus den 70er Jahren hatte sich mit den Zusammenhängen der Wahrnehmung, Sprache und automatischen Verarbeitungsprozesse, die innen ablaufen beschäftigt und unter primärer Einbeziehung von gegebenen Ressourcen und Zielorientierung, Ansätze für das Denken und Verhalten der Menschen gefunden. Das „N", welches im NLP-Modell vorkommt, bezieht sich auf „Neuro". Als Grundlage diente die Hirnforschung und die währenddessen erlangten Erkenntnisse bezüglich Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle, im Kontext zur Verarbeitung der inneren und äußeren Reize.
Fest steht, dass unsere Wahrnehmungsorgane keineswegs nicht funktionieren, nur weil wir gewisse Dinge nicht bewusst registrieren. Unser Gehirn selektiert aber aus, um eine Überlastung vermeiden zu können. Vielleicht hat man schon einmal erlebt, dass man im Auto fährt und Musik läuft, man aber erst wieder bewusst hört, was im Radio gerade geschieht, wenn irgendein anderes Signal die Aufmerksamkeit darauf lenkt, wodurch die starke Konzentration, oder Ablenkung kurzzeitig unterbrochen wird.
Das, was man im Laufe des Tages wahrnimmt, ganz gleich ob man sich dessen bewusst ist, beeinflusst weiter unser gesamtes Befinden, unser Verhalten und den Verlauf des Tages. Die Erfahrung zu machen, die Wahrnehmung zu schärfen, sowohl in angenehmen, als auch in unangenehmen Situationen, lässt uns Kraftquellen entdecken, oder einfach auch spätere Situationen besser verstehen und somit effektiv darauf Einfluss nehmen.
Letzte Aktualisierung am 14.06.2011.