Das Regelwerk wenn nicht geachtet wird, obwohl man noch so fest daran festhält und weiß, dass es am besten funktioniert, wird einfach von Mitmenschen gebrochen. Wenn man sehr fest an den eigenen Ansichten, Werten und Motiven festhält, kann dies zu einer Forderung werden, die man an andere Menschen stellt, ohne diese individuell zu betrachten und einzugestehen, dass sie vielleicht andere Motive verfolgen.
In Partnerschaften und der Kindererziehung kommt dies häufig vor. Man weiß zwar, dass man keine Menschen verändern kann, dennoch gibt man den Versuch nicht auf. Es kann sogar zur letztlichen Trennung von Paaren kommen, sollte der Versuch bis aufs letzte scheitern, allerdings für eine funktionierende Partnerschaft vorausgesetzt werden.
Häufig sind es sogenannte Kleinigkeiten, wie die Ignoranz, nach der Bartrasur das Waschbecken von den Haaren zu befreien, oder die Socken, welche permanent vor dem Bett vergessen werden, die sich als Tortour erweisen und zu ständigen Dissonanzen führen. Hält man sehr stark am eigenen Blickwinkel fest, ist man nicht bereit Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und lässt man keine anderen Lebensweisen gelten, können Versuche, sich durchzusetzen vermehrt zu Belastungen der zwischenmenschlichen Beziehungen führen.
Wenn das Kind am liebsten im Garten spielt, mit Holz, Steinen und Erde baut und Freude daran hat, sich auszutoben, während Lernsituationen, Lesestunden oder ruhigen Malarbeiten allerdings ständig aus dem Raster fällt, ist dann das Kind schuld, weil es eine starke Ausprägung im Lebensmotiv körperliche Aktivität hat, oder der Erziehende, der verlangt, dass es sich ruhig verhält?
Verständnis und Akzeptanz an den Tag zu legen, hindert niemanden am Ausleben eigener Motive, erweist sich allerdings als förderlich für jegliche Beziehungen.
Letzte Aktualisierung am 09.06.2011.