Erektile Dysfunktion, Erektionsstörung, Impotenz: Die Ursachen dafür sind vielfältig, lassen sich aber überwiegend finden und nachhaltig behandeln. 90% davon sind rein körperlicher Natur. Doch Körper und Geist wirken zusammen. Wiederholte „Misserfolge“ im Sexualleben, ursprünglich durch rein organische Probleme ausgelöst, erschweren jede Therapie, je öfter sie auftreten. Daher empfiehlt es sich, rechtzeitig ärztliche Hilfe und Rat zu suchen.
Männer jeden Alters sind häufig aus psychischen Gründen oder einer Mischung aus körperlichen und psychischen Belastungen betroffen. Auch wenn mentale Ursachen schwer greifbar erscheinen und ein Gefühl der Machtlosigkeit vermitteln: Die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen können eine psychische Erektionsstörung beheben.
Vor allem jüngere Männer unter Vierzig werden öfter als vermutet ein Opfer ihrer Psyche, was das Sexualleben betrifft. Bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Psychosen, Depressionen, Traumata oder Angststörungen ist die zeitweise oder länger anhaltende „Impotenz“ nur ein Symptom. Die Behandlung ist äußerst komplex. Depressionen und sexuelle Dysfunktion bedingen und verstärken sich beispielsweise gegenseitig. Unter Traumata fällt etwa früher sexueller Missbrauch.
Bei mental gesunden Männern sind folgende Faktoren die größten Hindernisse für zufriedenstellenden Sex:
Sexualität beginnt im Kopf oder in der Seele. Denn die individuelle Vorstellungskraft steuert die rein körperliche Reaktion auf erotische Signale. Diese Reaktionskette ist störanfällig. Auch gesunde, junge Männer sind betroffen. Je länger die Störung anhält, desto mehr leidet das Selbstvertrauen und verstärkt wiederum das Problem.
Eine Art Versagens-Erwartung stellt sich ein und setzt einen Teufelskreis in Gang.
Je mehr ein Mann sich darum sorgt, ob er etwa seine Partnerin ausreichend befriedigen kann, ob er bestimmte Normen und Erwartungen erfüllt, desto schwieriger gestalten sich intime Beziehungen. Dazu kommen möglicherweise Ängste vor einer Erkrankung als Ursache. Tritt die Erektionsstörung unvermittelt oder im Zusammenhang mit bestimmten Situationen oder Ereignissen auf, ist dies ein guter Hinweis auf eine rein psychisch bedingte Störung. Beschränkt sie sich auf die Beteiligung einer zweiten Person, lassen sich organische Ursachen fast ausschließen.
Verständnis und Kommunikation innerhalb einer Partnerschaft sind entscheidend für ein erfülltes Sexualleben. Der eigene Wert und der des Gegenübers reduzieren sich nicht rein auf die physische Anziehung. Leider setzen sich durch Gesellschaft, Umfeld oder Erfahrungen bedingt oft einseitige Vorstellungen fest. Bereits eine offene, liebevolle Aussprache hilft in vielen Fällen, solche Hindernisse zu beseitigen.
Der gemeinsame „Wohlfühlfaktor“ spielt eine bedeutende Rolle und lässt sich gezielt und bewusst ausbauen und nutzen. Wer dies nicht alleine schafft, sollte auf eine Paarberatung oder Sexualtherapien zurückgreifen. Diese helfen, eine gehemmte Verständigung zu verbessern, eingefahrene Muster zu durchbrechen oder mit falschen gegenseitigen Annahmen aufzuräumen.
Ein allererster Schritt ist beispielsweise bewusst geplante gemeinsame Zeit, ganz ohne dabei an das Erfüllen bestimmter Erwartungen zu denken. Gemeinsamer Stressabbau im Alltag und besseres Konfliktmanagement zahlen sich aus. Dabei lassen sich häufig Störfaktoren wie ungesunde Ernährung, Schlafmangel oder zu viel Alkohol ausschalten.
Wenn organische Ursachen für die Dysfunktion vom Arzt ausgeschlossen wurden, helfen bereits einfache Mittel, um das Liebesleben wieder in Schwung zu bringen:
Studien legen nahe, dass eine Reihe von Nahrungsmitteln sich positiv auf die sexuelle Leistungsfähigkeit auswirken. Dies wurde selbst bei Probanden im fortgeschrittenen Alter beobachtet. Eine typisch mediterrane Ernährung, die etwa hochwertiges Olivenöl, viele Vitamine, Flavonoide und andere Sekundäre Pflanzenstoffe enthält, ist daher nicht nur gesund und lecker, sondern wirkt wie ein Aphrodisiakum.
Bei der Einnahme rezeptfreier „Hausmittel“ für eine bessere Potenz bestehen auch einige Risiken. Die Wirkung ist individuell recht unterschiedlich. Vielfach ist ein positiver Placebo-Effekt zu erwarten: Die “Patienten“ fühlen sich allein durch die Einnahme psychisch unterstützt, die Wirkung bestätigt wiederum die Erwartung.
Andere Mittel, wie etwa die „Spanische Fliege“, bergen Gefahren. Wechselwirkungen mit Medikamenten und Unverträglichkeit durch Überdosierung drohen. Bei organischen Ursachen für die Potenzstörung hilft der Facharzt. Bei psychisch verursachter erektiler Dysfunktion empfiehlt sich stets ein besonnener, ganzheitlicher Ansatz. Sehr oft beseitigen schon geringfügige Veränderungen im Leben oder Denken der Betroffenen das Ende des Problems.
Letzte Aktualisierung am 16.02.2024.