In den Wintermonaten leiden viele Personen unter Winterdepressionen. Diese werden durch die Wetterbedingungen und die lange Zeit der Dunkelheit hervorgerufen. Jedoch ist nicht jede Winterdepression gleich eine SAD (saisonale affektive Störung). Dieses Phänomen ist sehr selten, so sagt ein aktueller Bericht.
In einer Studie wurden 800 Menschen dazu aufgefordert, sich über Jahre hindurch selbst zu beobachten und die Symptome sowie die Wetterlage inklusive Intensität und Dauer des Sonnenlichts den Wissenschaftlern mitzuteilen. Die meisten der Personen haben keine Symptome gezeigt, die auf die Wetterbedingungen zurückzuführen sind. In den Wintermonaten ist man weniger aktiv, man hat nicht so viel Spaß und fühlt sich eingepfercht. Das ist jedoch nicht das Gleiche, wie die anhaltende Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen, wie sie bei SAD der Fall sind. Das sind die Anzeichen einer klinischen Depression. Rund 92 Prozent der Teilnehmer an der Studie berichten, dass sich die saisonalen Veränderungen nicht negativ auf ihre Stimmung auswirkten, für 27 Prozent war es allerdings ein Problem.
Die Forscher waren über dieses Ergebnis überrascht, denn sie erwarteten, einen größeren Effekt zu sehen. Dr. Kerr, der diese Studie betreute, sagte, dass es klar ist, dass SAD tatsächlich existiert. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Winterdepressionen weniger Einfluss auf die Menschen haben, als ursprünglich gedacht. Die Vermutung durch eigene Beobachtungen der Personen, an SAD zu leiden, kommt daher, dass die eigenen Gefühle falsch interpretiert werden. Personen können sich gut an bestimmte Ereignisse und Informationen erinnern, die fehlinterpretiert werden.
Personen, die tatsächlich an SAD leiden, müssen Hilfe bekommen. Klinische Studien haben gezeigt, dass eine kognitive Verhaltenstherapie, die Gabe von Antidepressiva und die Lichttherapie eine erfolgreiche Methode sind, um SAD und auch Depressionen zu behandeln. Es ist ganz egal, mit welcher Therapie der Patient behandelt wird, bei den meisten der Personen traten im Jahr nach der Behandlung keine oder nur leichte Symptome von Depressionen oder SAD auf.
Letzte Aktualisierung am 30.10.2013.