Erwachsene Stotterer haben hingegen kaum Aussicht auf eine vollständige Beseitigung ihrer Sprachprobleme. Sie können aber lernen, souverän und kontrolliert damit umzugehen. Wer stottert, tut dies meist aufgrund einer Störung der körpereigenen Sprechinstrumente. Es komplexer Muskelapparat sorgt dafür, dass die entsprechenden Impulse des Gehirns binnen Sekundenbruchteilen in Laute umgesetzt werden. Kommt es hierbei zu Komplikationen, können Sprachprobleme wie eben das Stottern auftreten. Betroffene sollten sich jedoch ihrer Schwierigkeiten nicht schämen und sich in Schweigen zurückziehen. Dies kann unter Umständen das Stottern sogar noch weiter verstärken. Stattdessen sollten spezielle Sprechtechniken erlernt werden, mit denen die verbale Kommunikation zu einer ständigen, bewussten Angelegenheit wird und das Stottern weniger stark auftritt.
Auch werden Therapieansätze verfolgt, mit denen sich Stotterer auf erfahrungsgemäß problematische Sprechsituationen im Vorfeld einstellen können und nicht gegen das Stottern ankämpfen, sondern durch bewusstes Zulassen des Problems dieses in den normalen Sprechfluss einzubauen. Dadurch werden die Sprachprobleme kaschiert und sind weniger auffällig, als wenn sich der Betroffene beim Reden an einem einzelnen, problematischen Wort aufhängt. In speziellen Selbsthilfegruppen, die sich mittlerweile vielerorts etabliert haben, können stotternde Menschen ihr Problem mit anderen Betroffenen thematisieren und gemeinsam neue Sprechtechniken in einem Umfeld aus Gleichgesinnten ausprobieren. Nur durch kontinuierliches Training der Sprechweise können Alltagssituationen relativ problemfrei bewältigt werden. Dann fühlen sich auch Stotterer nicht ausgegrenzt und aufgrund ihres Problems bloßgestellt.
Letzte Aktualisierung am 01.09.2011.