Es muss nicht immer die klassische Bewerbungsmappe sein. Längst kommt es beim Verfassen einer Bewerbung nicht mehr nur auf die fachliche Kompetenz und die Abschlussnote des Schul- oder Ausbildungszeugnisses an. Wer aus der Masse heraus sticht, erhöht seine Chancen auf den Traumjob ungemein. Doch auch eine noch so kreative Bewerbung wird zum Misserfolg, wenn sie nicht zur angestrebten Stelle oder zum jeweiligen Unternehmen passt. Kreativität trifft also Vernunft.
Wer sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst ist, hat den ersten Schritt zu einer erfolgreichen Selbstdarstellung schon gemacht. Eine Bewerbung sollte immer die eigene Persönlichkeit widerspiegeln und diese in Bezug zur angestrebten Position im Unternehmen setzen. Wer sich also beispielsweise auf einen Job in der Werbebranche bewirbt, kann sich deutlich stärker ausleben als ein angehender Personalreferent. Das richtige Maß zu finden, ist im Einzelfall oft gar nicht einfach. Wer keine allzu großes Risiko eingehen und dennoch keine 0-8-15-Bewerbung versenden möchte, kann es zum Beispiel einmal mit einem anderen Papierformat oder einer anderen Papierqualität versuchen. Auch beim Bewerbungsfoto besteht ein großer Gestaltungsspielraum. So kann ein Schwarzweißfoto im modernen Querformat (neudeutsch „Widescreen") durchaus schon aus der Masse der Bewerbungen mit Passbildern heraus stechen.
Überhaupt setzen zu viele Leute an dieser Stelle auf die einfache und günstige Lösung und versinken dank ihres Fotos möglicherweise trotz guter Eignung in der Belanglosigkeit des Bewerberpools. Doch nicht nur das Format, auch das Motiv des Bewerbungsfotos kann sich am angestrebten Job orientieren. Ein angehender Architekt kann sich so zum Beispiel vor einem beeindruckenden Bauwerk ablichten lassen, ein Bewerber auf eine Stelle im Gartenbau inmitten eines gepflegten Blumenbeetes.
Was der jeweilige Personalentscheider von einer Bewerbung erwarten könnte, kann der Bewerber im Vorfeld durch Recherche ermitteln. Der Internetauftritt des Unternehmens gibt einen ersten Eindruck, der sich durch die Sichtung von Presseberichten und anderen Materialien oder in Gesprächen mit Branchenkennern vertiefen lässt. Kleine Akzente bei der Bewerbung wie beispielsweise der Hinweis auf eine gut gestaltete eigene Homepage mit zusätzlichen Informationen über den Bewerber sorgen für ein Plus an Aufmerksamkeit und dafür, dass sich später eventuell jemand an diesen einen Anwärter auf die Stelle erinnert.
Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass nur ein kleiner Teil aller freien Stellen über klassische Stellenanzeigen ausgeschrieben werden. Viele Jobs lassen sich durch persönliche Empfehlungen, durch Networking und unaufgeforderte, so genannte Initiativbewerbungen ergattern. So ist die Jobsuche in einem Netzwerk wie XING (www.xing.com) nicht selten von Erfolg gekrönt. Auch das „Vitamin B", also der Kontakt zu Brancheninsidern oder Mitarbeitern des Zielunternehmens, ist in vielen Fällen der erste Schritt auf dem Weg zum Traumjob. Grundsätzlich gilt: Was passt, ist auch erlaubt. So kann man sich beispielsweise durch ein berufsbezogenes Weblog mit hochwertigen, selbst recherchierten und verfassten Inhalten als Experte auf seinem Gebiet profilieren. Diese Aufmerksamkeit erzeugt Interesse bei einem Personalentscheider und dafür, dass die Bewerbung garantiert nicht irgendwo in einer Schublade verschwindet.
Letzte Aktualisierung am 03.12.2010.