8 Tipps zur Schlagfertigkeit

Jeder kommt dann und wann in die Situation, von anderen Menschen mit unschönen Worten versehen zu werden. Es gilt als Begabung, dann eine ebenso freche und treffende Antwort parat zu haben. Diese Schlagfertigkeit scheint manchen Menschen geradezu in die Wiege gelegt. Andere Menschen sind von Natur aus eher gehemmt und finden nicht schnell genug die passenden Gegenworte. Schlagfertigkeit lässt sich aber auch trainieren.

8 Tipps zur Schlagfertigkeit

Die Situationen, in denen Schlagfertigkeit gefragt ist, sind vielfältig. So kann es in der Familie, im Bekanntenkreis oder im Beruf vorkommen, dass schnell ein passender Spruch gebraucht wird. Kollegen und Vorgesetzte sorgen häufig für gemeine Äußerungen, die gekonnt erwidert werden wollen. Auch auf offener Straße kann es zur Konfrontation mit Verbalangriffen kommen.

Es lohnt sich deshalb, sich einige Techniken zur Schlagfertigkeit anzueignen. Diese können dann im passenden Fall angewendet werden. Wichtig ist es allerdings, dass nicht jede Technik oder jeder Spruch in allen Fällen die richtige Lösung ist. Immer sollte es vermieden werden, sich übermäßig zu rechtfertigen und somit Hilflosigkeit zu signalisieren. Oft gehört eine Portion Witz und Zynismus zur Schlagfertigkeit dazu. Ein Mindestmaß an Selbstbewusstsein sollte zudem vorhanden sein. Unentbehrlich ist es aber in der Situation, nicht zu lange mit der Erwiderung zu zögern. Ausnahme ist es, die angreifende Person völlig zu ignorieren - das kann in herben Fällen nämlich ebenfalls die geeignete Taktik sein. Als schlagfertige Antworten bieten sich in jeweils unterschiedlichen Situationen die folgenden Möglichkeiten.

Geben Sie unerwartet Zustimmung

Ein Vorwurf kann schnell entschärft werden, indem ihm ungeahnt zugestimmt wird. So läuft der Angriff ins Leere, denn damit rechnet der Angreifer meist nicht. Die Voraussetzung für diese Taktik ist aber, dass der Vorwurf wahr ist und die Wortwahl des Angreifers nicht abwertend ist. Beispiel: „Sie haben aber ganz schön zugenommen!" - „Natürlich, das sieht man doch!"

Übertreiben Sie hemmungslos

Eine ähnliche Taktik ist es, eine äußerst übertriebene Antwort zu geben. Die ursprüngliche Aussage wird dadurch gänzlich in Luft aufgelöst. Beispiel: „Sie haben heute aber Augenringe!" - „Ja, die sind so groß wie Traktorreifen."

Erwidern Sie etwas völlig Absurdes

Noch mehr lässt sich der Angreifer aus dem Konzept bringen, wenn eine gänzlich unpassende und widersinnige Antwort gegeben wird. Der Person und den Außenstehenden wird dadurch sehr deutlich gezeigt, dass der Angriff nicht in Ordnung ist. Beispiel: „Was machen Sie denn, wenn die Kündigung kommt?" - „Ich gehe nach Timbuktu und züchte dort Pommes!"

Stellen Sie Gegenfragen

Sehr wirkungsvoll ist eine andere Methode, mit der sich Schlagfertigkeit beweisen lässt, nämlich die Rückfrage. Mit dieser Gegenfrage kann der Schwarze Peter wieder an die Person zurückgegeben werden. Beispiel: „Ihr Vorschlag ist völlig abwegig." - „Und welchen Vorschlag haben Sie?" Oder: „Sie haben doch keine Ahnung." - „Können Sie das genauer beschreiben?"

Nehmen Sie den Ausspruch wörtlich

Oft bietet sich die Möglichkeit, einen Konter zu setzen, indem die genaue wörtliche Bedeutung eines attackierenden Ausspruches zerpflückt wird. Beispiel: „Warum haben Sie da denn nicht ein Auge zugedrückt?" - „Ich musste mir doch schon die Ohren zuhalten!"

Spiegeln Sie den Vorwurf

Spiegeln bedeutet, die Aussage des Gegenübers inhaltlich zu wiederholen. Das nimmt dem Angreifer rasch den Wind aus den Segeln und dient als Einleitung, jetzt auf sachlicher Ebene diskutieren zu können. Das Spiegeln kann auch als eine Art Gegenfrage ausgeführt werden. Beispiel für das Spiegeln: „Ihr Referat war unter aller Sau!" - „Sie finden, dass das Referat nicht gut war?"

Führen Sie den Gegenangriff

Sehr gewitzt ist es, eine üble Aussage mit einem ebenso bösen Konter zu versehen. Der Angreifende kann mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden. Aber Achtung: Bei solchen fiesen Gegenattacken besteht die Gefahr, sich selbst Feinde zu machen. Beispiel: „Warum haben sie dich eigentlich eingestellt?" - „Damit sie den Fehler wieder ausbügeln, dass sie dich eingestellt haben!"

Eignen Sie sich Standardantworten an

Es gibt einige Sprüche, die praktisch als Antwort in jeder Lage passen. Um sie parat zu haben, können sie eingeprägt werden. Die Antwort muss dann nur noch im richtigen Moment abgerufen werden. Beispiele für solche Standardantworten:

• „Was meinen Sie genau damit?"
  
• „Das bilden Sie sich doch nur ein!"
  
• „Das ist doch nicht Ihr Problem!"
  
• „Was hat das mit mir zu tun?"
  
• „Ich verstehe Sie nicht."
  
• „Sie werden sich daran gewöhnen müssen."
  
• „Ach tatsächlich?"
  
• „Bravo, gut erkannt!"