Die Logopädie ist ein Bereich innerhalb der Medizin, der sich um Sprachstörungen des Menschen kümmert. Zu den Sprachstörungen gehören Probleme mit dem Sprechen, der Stimme, mit dem Sprachverständnis und ferner auch mit dem Schlucken. Bei Kindern liegen oft Sprachentwicklungsstörungen vor. In der Logopädie überschneiden sich viele medizinische Fachrichtungen wie die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO), Psychiatrie und Neurologie (Nervenheilkunde), die Sprachpädagogik und außerdem die Sprachwissenschaft (Linguistik). Innerhalb der Logopädie erfolgen eine Reihe von Maßnahmen der Diagnostik und der Sprachtherapie.
Die Logopädie hat ihr Einsatzgebiet in der Diagnostik und Behandlung von allen möglichen Sprachstörungen. Bei den Sprachstörungen handelt es sich um Funktionseinschränkungen verschiedener Anteile des menschlichen Sprachsystems. Dies umfasst Störungen beim Sprechakt und der Stimme, bei der „Produktion" der Sprache, beim Hören und Verstehen und außerdem beim Schlucken.
Sprachstörungen, bei denen eine Behandlung von einem Logopäden angebracht sein kann, sind:
Die Logopädie umfasst Aspekte aus diversen medizinischen und nicht-medizinischen Fachgebieten. Dazu gehören Psychiatrie, Neurologie (Nervenmedizin), HNO (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde), Pädagogik, Linguistik (Sprachwissenschaft) sowie Phonetik (Lautlehre). Teilweise arbeiten die Logopäden mit den entsprechenden Fachgebieten zusammen. Sie haben deshalb nicht selten ihre Praxis an eine medizinische oder sonstige Einrichtung angeschlossen, teils aber auch unabhängig davon.
Der Arzt beziehungsweise Logopäde führt zunächst eine Diagnostik über die Sprachstörung durch. Am Anfang steht die Befragung des Patienten. Einige Tests werden durchgeführt, damit die Sprachstörungen festgestellt, beurteilt und unterschieden werden können. Es erfolgt auch eine körperliche Untersuchung.
Die Sprache ist ein feines Gefüge aus verschiedenen Funktionsbereichen. Wichtig ist das Sprechen selbst, die Stimme und Stimmbildung, die Aussprache (Artikulation), die Atemfunktion und die Mundbewegung. Gleichermaßen muss aber auch das Gehör funktionieren, die Körpersprache (nonverbale Kommunikation) mit Mimik und Gestik verstanden werden. Die Lesefähigkeit und die Schluckfunktion sind weitere Aspekte, die in der Logopädie von Bedeutung sind.
Zur Behandlung (Sprachtherapie) können verschiedene Maßnahmen erfolgen. Die geeigneten Therapiemethoden werden aufgrund der Untersuchungsergebnisse vom Arzt ausgewählt und mit dem Patienten besprochen. Übungen und Trainings sind zur Sprachbehandlung sehr wichtig. Geschult werden je nach Bedarf das Sprechen, die richtige Aussprache, das Gehör oder etwa das laute Lesen. Eine Videoaufzeichnung kann beispielsweise nützlich sein, um den Patienten auf Fehler aufmerksam zu machen. Eine Sprachtherapie findet an einer Reihe von Terminen statt. In der Regel erfolgt die Behandlung so lange, bis sich das erwünschte Sprachniveau eingestellt hat. Meist ist es das erklärte Ziel innerhalb der Logopädie, dass normale Fähigkeiten hergestellt werden. Dies ist aber nicht immer möglich. Gegebenenfalls müssen körperliche Veränderungen durch Ärzte anderer Fachrichtungen behandelt werden.
Bei den Aussichten spielt eine Rolle, welche Sprachstörung aus welchem Grund vorliegt und ob die richtige Therapie gewählt wurde. Oftmals kann ein weitgehend normales Sprechen oder Sprachverstehen erreicht werden. Dies hängt aber von den Umständen ab, so dass die Sprachtherapie nicht immer erfolgreich abgeschlossen werden kann. Vor allem bei Kindern gilt, dass die Prognose umso besser ist, je eher mit der Logopädie begonnen wird. Eine Besserung der sprachlichen Fähigkeiten führt normalerweise auch zu einer Steigerung der Lebensqualität.
Letzte Aktualisierung am 07.06.2021.