Aber egal wie es zur Gewohnheit wird, Auto zu fahren, man würde nicht jeden Tag zur selben Zeit eine bestimmte Strecke zurücklegen, nur weil man es vielleicht gewöhnlich macht. Keiner fährt zur Arbeit, wenn er frei hat, nur weil es zur Gewohnheit geworden ist. Umso mehr es zur Gewohnheit wird, desto geringer ist das Bewusstsein dabei. Fragen Sie einmal einen Autofahrer, wo sich bei seinem Auto der Rückwärtsgang befindet. Er wird vermutlich mit der Hand, oder zumindest einer Bewegung des Kopfes die Richtung andeuten, bevor er antwortet.
Natürlich ist es zur Gewohnheit geworden, zu essen. Somit können wir den Kauvorgang, das Schneiden eines Stück Fleisches und das in der Hand halten von Messer und Gabel problemlos verrichten und denken darüber nicht gesondert nach. Aber man isst nicht aus Gewohnheit, sondern mit Gewohnheit.
Auch die Gelegenheitstheorie ist wahrlich falsch. Man stelle sich vor, man hat gerade Mittag gegessen und geht mit dem Geschirr in die Küche, um es abzuspülen. Welch gute Gelegenheit, etwas zu essen, wo man sich doch schon in der Küche aufhält. Tut man allerdings wohl kaum! Oder wenn man zwischendrin aus der Küche einen Kaffee holt, isst man dann auch zwangsläufig etwas, nur weil man sich gerade schon da aufhält? Es gibt sehr viele gute Gelegenheiten, etwas zu essen, ohne dass man es tut, weil man dann einfach keinen Hunger oder Appetit hat.
Letzte Aktualisierung am 25.03.2011.