Eine Eheberatung ist eine psychologische Unterstützung für Paare, in deren Beziehung es zu Schwierigkeiten gekommen ist. Die Eheberatung überschneidet sich teilweise mit der Paartherapie und kann von Psychologen, Sozialpädagogen und anderen psychologisch geschulten Personen gegeben werden.
Da nicht nur Ehepaare, sondern auch andere Lebenspartnerschaften ein solches Gespräch suchen, wird oft der Begriff Paarberatung verwendet. Manchmal wird nur einer der Partner beraten, wesentlich besser ist es aber, wenn beide Partner teilnehmen. Neben der Beratung können auch andere Mittel wie verhaltenstherapeutische Maßnahmen mit einbezogen werden.
Die Eheberatung oder Paarberatung wird hauptsächlich durchgeführt, wenn es innerhalb einer Partnerschaft zu einer Krise gekommen ist. Das können plötzlich ausgebrochene Partnerschaftskonflikte ebenso wie schon länger andauernde Probleme sein. Die Paarberatung ist nicht nur für Eheleute, sondern genauso für eingetragene Lebensgemeinschaften, für Verlobte oder andere feste Beziehungen geeignet.
Schwierigkeiten in der Partnerschaft können sich aus vielerlei Gründen ergeben. Nicht immer handelt es sich nur um häufige Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse zwischen den Partnern. Es kommt auch häufig vor, dass Partner wegen Problemen bei der Sexualität zur Beratung gehen oder aufgrund mangelnder Zärtlichkeit. Vielfach spielen „Seitensprünge", fehlendes Vertrauen oder Eifersucht eine Rolle. Des Weiteren können sehr abweichende Zukunftsvorstellungen zwischen den beiden Partnern ein Anlass für die Paarberatung sein.
Partnerschaftskonflikte führen häufig dazu, dass eine vernünftige Kommunikation nicht mehr möglich ist und sich die beiden Beteiligten in ihren Standpunkten festfahren. Werden die Denk- und Verhaltensmuster nicht durchbrochen, endet die Lebenslage häufig in der Trennung.
Ein Berater führt hauptsächlich Gespräche mit beiden, manchmal auch nur einem der Partner über dessen Schwierigkeiten und Streitpunkte. Der Paarberater kann eine unterschiedliche Ausbildung haben, es handelt sich oft um einen Psychologen, einen Sozialpädagogen oder eine kirchliche oder kommunale Vertrauensperson.
Der Berater hinterfragt die Probleme in der Beziehung zwischen den Partnern und zieht daraus Schlüsse. Er sucht gemeinsam mit dem Ratsuchenden nach Lösungswegen zur Bewältigung. Er versucht starre Denkweisen aufzulockern und fördert die richtige Kommunikation zwischen den Partnern. Verlorene oder verdrängte Möglichkeiten sollen wieder zum Vorschein gebracht werden. Die Partner sollen geschult werden, miteinander vernünftig reden zu können und Probleme selbst zu überwinden. Der Berater handelt als Vermittler zwischen den Beteiligten. Er kann durch seine objektive Sichtweise dafür sorgen, dass die Partner nicht aneinander vorbeireden.
Die Eheberatung kann Elemente beinhalten, die sonst in einer Psychotherapie verwendet werden. Das können beispielsweise Maßnahmen aus der Verhaltenstherapie sein, mit denen sich das Denken und Verhalten der Partner verbessern lässt.
Letztendlich kann meist als Ziel der Eheberatung angesehen werden, eine Trennung zu verhindern. Manchmal ist aber auch gerade die Klärung der Frage, ob sich das Paar trennen soll oder nicht, der Hauptgegenstand der Beratung.
Meist geht die Initiative für eine Paarberatung von einem der beiden Partner aus (häufiger von der Frau). Der andere Partner sollte davon überzeugt werden, an der Beratung teilzunehmen. Lässt sich der Partner nicht dazu bringen, sollte die um Hilfe bittende Person zunächst alleine in die Beratung gehen. Eventuell lässt sich der Partner später noch umstimmen.
Die Eheberatung findet an mehreren Gesprächsterminen statt. Anfangs erarbeitet sich der Berater die Informationen über den Konflikt und die Zusammenhänge gemeinsam mit den Partnern. Dann entwickeln die Beteiligten Lösungsstrategien, um die Probleme zu bewältigen oder den Konflikt zu beenden. Manchmal ist auch eine Paartherapie oder eine andere Behandlung eine mögliche Lösung, die in Betracht gezogen werden kann. An wie vielen Terminen die Partner und der Berater zusammenkommen, ist unterschiedlich und hängt von der Situation ab.
Die Eheberatung hat nahezu keine Risiken, die mit denen einer therapeutischen Methode vergleichbar wären. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass ein Konflikt durch die Beratungssituation weiter aufbricht. Probleme kann es auch dadurch geben, dass ein Partner möglicherweise nicht einsieht, zu der Beratung zu gehen.
Mit einer Eheberatung beziehungsweise Paarberatung kann erreicht werden, dass die Beteiligten wieder sachlich miteinander kommunizieren und gegenseitig die Argumente verstanden werden können. Auf viele Paare mit Konflikten hat eine solche fachkundige Beratung einen positiven Einfluss. Sie können es schaffen, aus der Krise herauszufinden und sich Lösungen zu erarbeiten. Der Erfolg der Beratung ist aber nicht immer gegeben. Bisweilen lässt sich eine Trennung nicht verhindern.
Über die Kosten einer Eheberatung sollten sich die Ratsuchenden informieren, vielfach gibt es aber auch kostenlose Angebote.
Letzte Aktualisierung am 31.05.2021.